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  • AutorenbildLola

FRIES – BDSM Leitfaden

In einigen meiner Beiträge habe ich bereits spezifische Ausdrücke für den Umgang unter BDSMlern oder welchen, die es noch werden wollen, genutzt. Heute möchte ich Ihnen diese noch einmal konkret auflisten und ein weiteres Modell hinzufügen.


Neben alt-bekannten Konzepten wie RACK, SSC, PRICK und dem Wheel of Consens, liefert uns die Organisation Planned Parenthood ein relatives frisches und neues Modell. FRIES – es soll gerade für BDSM Einsteiger gut umsetzbar sein und einen sanften Einstieg in die Welt des BDSM liefern.


Aber was bedeuten all diese Konzepte überhaupt?

Beim Praktizieren von BDSM ist Schmerz und das Überwinden von Grenzen oder an die Grenzen kommen, unvermeidbar. Um aber zwischen sadomasochistisch und strafrechtlich zu unterscheiden, gibt es diese Modelle, also Regeln, an die jeder Spieler sich halten sollte.


RACK - risk aware, consensual, kink


Risk steht dabei für JEDES Risiko, das BDSM Sessions beinhalten. Aware, z.dt. Bewusstsein, bedeutet, dass jede teilnehmende Person darüber informiert ist, welche potenziellen Risiken auf sie zukommen können. Consensual steht für einvernehmlich und meint damit die Zustimmung für jeden Inhalt einer Session. Vorab vereinbarte Safewords können hier Grenzen aufzeigen.

Kink bedeutet Faible oder Fetisch und meint damit die, vom allgemein klassifizierten Sex abweichenden Aktivitäten.


SSC - Safe, Sane, Consensual


Wie auch beim RACK-Modell weist das SSC-Modell ähnliche Inhalte auf. Natürlich gibt es Überschneidungen, denn BDSM sollte immer sicher und einvernehmlich vonstattengehen.

Sane hat hierbei noch einen Unterschied. Es bedeutet „mit gesundem Menschenverstand“ und meint damit das Wissen zwischen Realität und Fantasie differenzieren zu können.

Zudem beinhaltet es die Zurechnungsfähigkeit eines Menschen, also weder unter dem Einfluss von Drogen noch von Alkohol zu stehen.

SSC ist dabei ein etwas softeres Modell als das RACK-Modell. Letztes wird schon eher bei extremeren BDSM Sessions verwendet und ist vor allem bei fortgeschrittenen Praktiken notwendig.


PRICK - Personal Responsibility, Informed Consensual Kink


Letztes Akronym besteht aus drei Teilen. Zum einen haben wir da „personal responsibility“, also die persönliche Verantwortung von jedem Teilnehmer zu bestimmen, was in Ordnung ist und wo die Grenze liegt. Auch die anderen Modelle beinhalten diesen Teil, treffen darüber nur keine direkte Aussage.

Der zweite Teil „informed“ beschreibt den Vorgang der Information. Jeder Teilnehmer einer Session sollte zum einen wissen, was geschieht und zum anderen über die Risiken und Gefahren informiert sein, die der Vorgang mit sich bringt.

Es folgt das Einvernehmen, wie auch bei den anderen Modellen und Kink steht letztlich wiederum für die Vorliebe oder den Fetisch.


FRIES – freely given, reversible, informed, enthusiastic, specific


FRIES ist ein sehr modernes Konzept, das ausgesprochen enormen Wert auf regelmäßige Konsentgespräche legt, sowie Informationssicherheit.

Freely given, z.dt. freiwillig gegeben, beinhaltete das Einverständnis, welches freiwillig und ohne Druck erteilt wurde.

Das R steht hierbei für widerrufbar, also das Recht auch ein vorher gegebenes Einverständnis wieder zurückzunehmen. I steht, wie auch bei den anderen Modellen für die Wichtigkeit der Information. Das E steht dabei für einen ganz neuen Aspekt, und zwar den Enthusiasmus. Alle Spieler sollen Freude und Spaß am gemeinsamen Spiel haben und niemand macht nur etwas dem anderen zuliebe oder nur für sich selbst. Deswegen ist dieses neue Modell hervorragend für Einsteiger geeignet und liefert einen saften Einstieg in alles, was fernab des konventionellen Sex liegt. Zu guter Letzt beschreibt das S des Modells das spezifische Einverständnis. Dabei geht es vor allem um die einzelnen Schritte oder Teile einer Session, sowie Neues. In den wenigsten Spielen beschäftigt man sich nur mit einer Stellung, einem Spielzeug oder einer Praktik – demnach MUSS es für jeden neuen Teil einer Session ein spezifisches Einverständnis geben und klar sein, dass das vorherige keine Generalvollmacht war.


FRIES – BDSM Leitfaden

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