Discipline z.dt. Disziplin wird im Duden als das „Beherrschen des eigenen Willens, der eigenen Gefühle und Neigungen, um etwas zu erreichen“, beschrieben.
Das erste D in BDSM steht neben Dominanz für Disziplin und ist einer der sechs großen Teilbereiche des BDSM. Abgeleitet wird das Wort Discipline oder Disziplin aus dem lateinischen „disciplina“ und bedeutet übersetzt sie viel wie: Lehre, Zucht oder Schule.
Schaut man sich die einzelnen Begriffe an, ist hier von einer Ordnungsregulierung innerhalb eines Befehlsprinzips die Rede, was im Bereich BDSM so viel bedeutet, dass eine unterwürfige Person (Sub), durch Regeln und Maßnahmen an die Wünsche der dominanten Person (Dom) angepasst und geformt wird.
Discipline/ Disziplin beschreibt den Übergang zu Erziehungsspielen, bei denen physische und teilweise psychische Strafen, sowie Belohnungen eingesetzt werden. Wichtig an dieser Stelle zu erwähnen ist ein Ausgleich von Belohnung und Strafe, da eine Missachtung nicht zum gewünschten Ziel führend wird.
Das Team von The Secret Fetishgarden wird hierzu näher eingehen:
Man spricht bei dieser Art des Spiels nicht von Manipulation, da das Spiel innerhalb der vereinbarten Grenzen zwischen dem/der Sub und der/des Dom/s stattfindet und auf den Säulen der Freiwilligkeit und Einvernehmlichkeit ihren Ursprung findet. Das Wichtige an dieser Stelle ist die Bereitschaft der/des Sub, bestimmten Regeln Folge zu leisten und sich geistig und körperlich zu fügen und kontrollieren zu lassen, ohne den eigenen Impulsen nachzukommen.
Die Aufgabe des dominanten Parts ist es, anspruchsvolle Regeln und Grundsätze festzulegen, sowie die Konsequenzen der Überprüfung im Rahmen der Disziplinierung einzuhalten.
Wird eine Regel seitens der/des Sub missachtet, steht eine unmittelbare Strafe bereit. Andersherum sollte die Einhaltung mit einer unverzüglichen Belohnung einhergehen.
Die Herausforderung des dominanten Parts ist das Aufstellen von anspruchsvollen und interessanten Regeln und dessen Einhaltung, sowie die Verantwortung im Rahmen einer Disziplinierung. Vorsicht ist bei den Konsequenzen geboten, egal ob positiver oder negativer Art. Es gilt darauf zu achten, ob ein/e Sub einem bestimmten Wunsch oder einer Regel mit aller Kraft nachgekommen ist, diese/n allerdings aus, an dieser Stelle nicht einsehbaren Gründen, nicht erreichen konnte. Man kann es als eine Art Grauzone beschreiben, bei der weder Belohnung noch Strafe die richtige Folge wären, sondern die Kreativität der/s Doms gefragt ist und eine neue Herangehensweise vonnöten ist.
Zudem besteht der Reiz darin, der/m Sub, das Spiel der Disziplinierung so schmackhaft zu machen, dass er/ sie den Willen aufbringt, den Regeln nachkommen zu wollen.
Die Disziplinierung ist ein mühsamer Lernprozess und beschreibt nicht nur den Teil bestimmten Regeln Folge zu leisten und Wünschen entsprechend nachkommen zu wollen, sondern auch sich bewusst gegen die eigenen Impulse zu entscheiden und einem Bedürfnis zu widerstehen.
Doch wie unterscheidet sich die Disziplin von der Unterwerfung? Wichtig zu erwähnen ist an dieser Stelle, der fließende Übergang aller D’s in BDSM. Bei jedem Teil geht es um ein Machtgefälle und dessen Wechsel, als auch um Dominanz, Disziplin und Unterwerfung, daher ist es schwierig genaue Grenzen festzulegen. BDSM ist ein Kreislauf; jeder Teilbereich fügt sich dem anderen. Daher wird erst anhand konkreter Beispiele klar, was die Unterschiede sind.
Stellen wir zwei Szenerien gegenüber:
Nehmen wir an, die/der Dom befiehlt der/dem Sub sich in der Situation auf dem Boden zu knien und den Blick gesenkt zu halten oder aber der dominante Part beschließt, dass die/der Sub zweimal pro Woche zur Uhrzeit X und Tag X in dieser Position an Ort X verharren und auf die/den Dom warten soll. Der Unterschied von Unterwerfung und Disziplin wird schnell deutlich.
Abschließend gilt zu sagen, dass das besondere des BDSM wohl in seinem eigenen Kreislauf besteht und Geist, sowie Körper fordert, in neue Ebenen einzutauchen.
Discipline – das erste D in BDSM & das Pendant zu Bondage
Comments