Heute soll ich Anastasia sein – stand in der Buchungsbestätigung. Ich kenne bereits jetzt einige wichtige Details des Abends, was mich und meine Libido auflodern lässt. Ich kenne den Herren und ich kenne den Ort. Für mich, macht es das Ganze auf gewisse Art einfacher, weil ich mich auf seine Worte verlassen kann. Weil ich weiß, wo und wie ich spielen kann, weil ich weiß, wir erweitern stetig unsere Grenzen, kratzen immer wieder am Rande unseres eigenen Wahnsinns, gehen aber niemals über Absprachen hinaus. Ich kann mich also fallen lassen – ich kann loslassen – und es fühlt sich jedes Mal so an, als würde ich für einen kurzen Moment meinen Körper verlassen.
Anastasia ist die, mit den blonden Haaren. Meine sind normalerweise schwarz und unglaublich lang, Anastasias jedoch sind etwas kürzer als schulterlang und sie trägt einen Pony. Ein Longbob mit Pony und leichten Wellen.
Beim Zurechtmachen, stecke ich all mein Haar mit Klammern fest, sodass ich die Perücke problemlos überziehen kann. Ich liebe es, jemand anderes zu sein und dieser Herr aus der Buchung gibt mir immer wieder die Möglichkeit, das ausleben zu können.
Er weiß, wie ich in meiner natürlichen Rolle aussehe – und auch die bin ich gern für Ihn. Irgendwann allerdings gab es den Moment, indem wir uns dafür entschieden haben, eine kleine Liste von Wünschen abzuarbeiten, die jeder von uns hat. Natürlich alles einvernehmlich und ganz nach "SSC". Und wenn es nicht danach geht, dann haben wir ein Ampelsystem mit speziellen Safewords, um die Grenzen unserer Begierde zu erweitern, aber aufhören, wenn es doch zu viel werden sollte. Es hat etwas von einem vertrauten Nervenkitzel, für den ich sowas von bereit bin.
Sobald ich die Perücke aufgezogen habe, bin ich Sie. Und von einer auf die andere Sekunde ändert sich mein Wesen.
Anastasia hat etwas von einer Katze. Sie ist sinnlich, beweglich, zierlich, kann aber auch die Krallen ausfahren, wenn sie will.
An diesem Abend steht ein Wunsch von Ihm auf der Liste. Zum einen möchte er, dass ich in die Rolle der Anastasia schlüpfe – ein verrücktes Mädchen, wild und ungehemmt, bereit über Grenzen hinauszugehen und in ihrer Lust zu versinken. Zum anderen steht eine Kombination aus Figging und Cumshot auf Seiner Wunschliste. Figging ist auch für mich das erste Mal, allerdings habe ich mich in meinem Intimbereich ausreichend vorbereitet, sowohl anal als auch vaginal.
Ich werfe einen letzten Blick in den Spiegel und werfe Anastasia einen Kuss zu.
Später an diesem Abend betrete ich die Lobby des Hotels. Ich laufe durch die mir bekannte Eingangshalle direkt auf den Fahrstuhl zu. Die Türen öffnen sich, ich begebe mich hinein und drücke mit meinem Finger, dessen Nagel rot lackiert ist, auf den Knopf für die Suite. Nachdem ich den Code eingegeben habe, setzt sich der Fahrstuhl in Bewegung. Noch einmal Richtung Spiegel gedreht, öffne ich den Gürtel meines beige farbigen Trenchcoat ein kleines Stück, sodass der V-Ausschnitt ein Blitzer auf mein Dekolletee gewähren lässt und streiche mir im Nachgang noch einmal durch das Haar meiner Perücke.
Ein Klingeln ertönt und verrät mir die Ankunft in der richtigen Etage.
Die Türen des Fahrstuhls öffnen sich erneut. Ich atme ein und trete in den bereits verdunkelten Salon der Suite und sehe in Dein Gesicht. Wie immer, bist Du ein Gentleman und stehst bereits dort, um mir meinen Mantel abzunehmen. Ordentlich über den Arm gelegt, machst Du eine Geste in Richtung Bar. Zwei Gläser Weißwein stehen für uns eingeschenkt auf einem silbernen Tablett.
Ich stelle mich an den Tresen, mache aber keine Anstalten eines der Gläser in die Hand zu nehmen. Unmittelbar nachdem Du meinen Mantel an der Garderobe aufgehängt hast, gesellst Du Dich mit einem Lächeln wieder zu mir, ergreifst die Stiele der beiden Gläser und reichst mir eines davon.
Wer eine Lady bei sich haben möchte, muss sie auch wie eine behandeln und Du bist definitiv ein Mann, der unser kleines Geheimnis mit
genügend Respekt handhabt.
Nach einem kurzen Smalltalk nimmst Du mir mein Glas aus der Hand und siehst mich eindringlich an.
„Bist du bereit, Anastasia?", fragst Du mit elektrisierter Stimme, während ich bereits nicke. Du lockerst Deine Krawatte und ziehst sie aus Deinem Hemd. „Dreh dich um, atme tief durch und lass dich fallen..." Deine Lippen sind nun ganz nah an meinem Ohr. Ich spüre Deinen warmen Atem im Nacken und bekomme unmittelbar Gänsehaut am ganzen Körper.
Meine Augen sehen Deine Hände vor mein Gesicht wandern, wie Du die Krawatte horizontal vor meine Augen hältst und sie näher heranführst. Ich atme tief ein, sehe die Dunkelheit sich auf mich zu bewegen, schließe die Augen und lasse mein Geist in eine andere Sphäre fallen. Meine Haut prickelt, mein Herz macht einen Satz und schlägt jetzt etwas schneller.
Ich höre eine Art klirren – vielleicht ein weiteres der ausgemachten Spielzeuge.
Meine Ohren und mein Sein spüren Deine Präsenz inzwischen vor mir
statt hinter mir.
Du ergreifst meine Hand und legst etwas hinein. „Das ist der Mundspreizer. Berühre ihn und mach Dich damit vertraut, Anastasia." Es ist ein Befehl, jedoch kein strenger, eher einer voller Euphorie. Ich fahre mit meiner anderen Hand über das Spielzeug, spüre ein weiches Lederband, seitlich einen arretierbaren Hebel und zwei Bügel. Sie sind mit Latex überzogen, das ist gut, denke ich. So tut es nicht allzu weh und ich muss mir keine Sorgen um meine Zähne machen.
Mein Herz macht erneut einen Satz und ich spüre, wie das Adrenalin durch meinen Körper pulsiert wird. Meine Atmung geht nun etwas flacher und ich spüre Deine Wärme erneut in meinem Rücken. „Bist du bereit?", fragst Du und ich nicke kurz. Ich höre, wie Du die Jennings-Klemme an meiner Seite vorbei nach vorne führst. „Öffne deinen Mund, Anastasia", sagst Du sanft aber bestimmt und ich tue es. Du führst die Klemme ein und platzierst die Bügel hinter meinen Zähnen, ziehst die Lederriemen über meinen Kopf und verschließt sie.
Wieder vor mir nimmst Du meine Hände in Deine und führst Sie zu Deinen Oberarmen. „Sobald wir die erste deiner Grenzen für die Klemme erreicht haben, drückst Du meine Arme, hast Du verstanden Anastasia?" Ich nicke erneut.
Unmittelbar nach meiner Zustimmung bewegt sich Deine Hand zu dem Hebel, der sich seitlich der Klemme befindet und dreht daran. Ich spüre einen leichten Zug und mein Mund öffnet sich ein klein wenig mehr. Eine Umdrehung. Zwei Umdrehungen. Drei. Ich drücke Deine Arme.
„Ich werde dich gleich zum Bett führen, Anastasia. Dann werde ich dir dein Kleid am Rücken öffnen und dich von deiner Wäsche befreien, während du deine Arme seitlich hängen lässt, deine Handflächen jedoch nach oben zeigen. Und dann möchte ich, dass du den Moment genießt, indem ich dich mit meiner Zunge auf unsere Spiele vorbereite. Ich werde dich lecken, werde dich vaginal und anal mit meiner Zunge befriedigen bis deine Beine zittern und du kurz vor der Ekstase stehst. Werde mich erheben und dich nach vorne aufs Bett drücken, sodass du mir deinen prachtvollen Hintern entgegenstreckst, damit ich die Ingwerwurzel in deinen Arsch einführen kann, hast du gehört Anastasia? Und sobald es beginnt zu brennen, werde ich dich so hart ficken und dir danach in deinen für mich geöffneten Mund spritzen, meinen immer noch harten Schwanz in deinen Mund einführen und ihn von dir sauber lecken lassen.
„Hast du alles verstanden, Anastasia?"
Mein Herz rast vor Erotik. All meine Härchen am Körper haben sich aufgestellt, alle noch vorhandenen Sinne sind so scharf, dass ich kaum atmen kann und ich nicke erneut.
„Wenn dir irgendetwas zu viel wird, wedelst Du mit dem roten Satintuch, das ich dir jetzt in deine rechte Hand stecke, in Ordnung?"
Wieder nicke ich.
Mein Körper ist bereit und mein Geist ist wild. Ich spüre Deine Finger am Reißverschluss meines Kleides, höre wie er sich nach unten hin öffnet und mit einem leichten Luftzug zu Boden fällt...
Zwischen Figging und Cumshot