Wenn ich dieses Zimmer betrete, dieses eine, das auf mich wirkt wie ein Sog, ist es immer wieder, wie ein Rausch. Nicht einmal, wenn ein Teil von mir es wollte, könnte ich widerstehen, denn jede Faser meines Körpers lechzt nach der Befriedigung, die sich dahinter verbirgt. Ich hob die Hand, hob sie Richtung Holztür und klopfte dreimal.
Blut pumpte schneller. Es wurd heiß und prickelte unter meiner Haut, dessen Härchen nun empor stiegen. Ich war bereit, ich war begierig. Und sie war es auch - meine zarte, pulsierende Göttin der Verdammnis.
Wenige und doch unendliche Sekunden später öffnete sich die Tür und ein mir bisher noch unbekanntes Gesicht erschien.
„Guten Abend, ich bin…“
„Heute Nacht kannst du sein, wer auch immer du jemals sein wolltest. Du kannst eine davon sein oder sie alle.“
Und so, wie ich den Mund geöffnet hatte, schloss ich ihn allzugleich wieder.
Mein Herz raste. Und meine Vulva tat es auch.
Er reichte mir die Hand und zog mich in die Tiefen von jeglichem Verlangen.
Nur noch wenige Augenblicke trennten mich von der Erfüllung meiner Lust. Es war nicht das erste Mal für mich, doch auch nicht das 100. Mal. Eine gewisse Aufregung verspürte ich immer noch, jedoch auf eine Weise, die eher mit Vorfreude zu vergleichen ist.
Es klopfte an der Tür. Drei starke Male. Es gefiel mir; es wirkte entschlossen und es gab mir das Gefühl, dass an diesem heutigen Abend keine Grenzen gesetzt sind.
Ohne großartig Zeit zu verlieren, ergriff meine Hand die Türklinke, drückte sie hinunter und zog daran. Dahinter erschien eine junge Frau von anmutiger Schönheit. Für eine Millisekunde musterte ich sie und nahm den sich ausbreitenden heißen Saft zwischen ihren Schenkeln wahr. Dieser Moment, indem ich es tat, blieb augenscheinlich unbemerkt, ließ meine eigene Lust jedoch etwas tiefer anschlagen.
Sie öffnete ihren Mund, ließ mir Einsicht in die feuchte Höhle und war kurz und dran zu sprechen, doch ich schnitt ihr das Wort ab um nicht auf der Stelle Besitz von ihr zu ergreifen.
„Guten Abend, ich bin…“
„Heute Nacht kannst du sein, wer auch immer du jemals sein wolltest. Du kannst eine davon sein oder sie alle.“
Meine Stimme löste eine kleine Gänsehaut auf ihrem Hals aus, sodass mir die Halsschlagader entgegen ragte. Das Volumen ihrer Lippen legte sich wieder aufeinander und verschloss mir den Weg hinein in ihren perfekt geformten Mund.
Heute Nacht wird mein Schwanz darin Einhalt bekommen, dachte ich. Ich werde meine harten Schwanz so tief in die Feuchtigkeit stecken, bis ihr die Tränen die Wangen hinunter laufen und ihr Rachen mir dieses befriedigende schmatzen und würgen präsentiert.
Unmittelbar nach diesem Gedankengang, nahm ich ihre gepflegte und frisch manikürte Hand und zog sie hinein.
Um mich auf die Situation einlassen zu können, musste ich meine Umgebung kennen. Es mag auf eine Art albern sein und doch gibt es mir eine gewisse Sicherheit. Ich mochte es nicht, wenn das Zimmer mir seltsam vorkam, weil sich dann ein Unbehagen in mir breit machte und ich den Abend nicht wirklich genießen konnte.
Es wirkte angenehm warm, war durchzogen von dunkelblauem Samt. Immer wieder nahm ich die Präsenz dieses Stoffes wahr, sogar eine der Tapeten an der Wand hatte ein samtiges Muster darauf.
Noch bevor ich mich weiter umsehen konnte, nahm er mir den Koffer ab, drehte mich herum und streifte meinen Mantel ab. Ein Gentleman also, dachte meine innere Stimme und schmunzelte und eine andere sagte: Noch ist er der Gentleman und gleich wird er zum Tier.
Wieder machte meine Lust einen Satz nach vorn und plötzlich fasste seine Hand mein Gesicht.
Er erklärte ein Spiel und sah mich durchdringend an. Ich mochte diesen Moment, den, in dem man sehen konnte, wie die Hülle um den Gentleman verschwand und die hungrige Bestie zum Vorschein kam.
Ein Teil von mir hatte gar nicht richtig zugehört und ein anderer nickte.
Während sie sich umsah, folgten allgemeine Dinge eines Gentlemans. Ich schob ihren Koffer zur Seite und half ihr aus dem Mantel. Nachdem sie sich orientiert hatte, nahm ich ihr Kinn zwischen meine Finger und drehte es so, dass sie mir in die Augen sehen musste. Ich tat es auf eine sanfte Weise, denn ich wollte sie nicht gleich überfordern, schließlich kannte ich ihre Art der Erfahrung noch nicht.
„Lass uns ein Spiel spielen. Ich will, dass du mir sagst, wonach du dich sehnst und dann werde ich dir sagen, wonach ich mich sehne. Jeder von uns hat einen Joker, eine Sache, die zuvor nicht besprochen und offengelegt wurde, die allerdings auch verweigert werden kann, bevor ausgesprochen wurde, was sich hinter diesem Kärtchen verbirgt. Wir spielen es mit Karten aus einem klassischen Poker Spiel. Je nachdem, wer von uns am Zug ist, zieht eine Karte aus dem verdeckten Stapel – ist es Herz oder Karo, gewinnt deine Fantasie. Ist es eine der schwarzen Karten, gewinnt mein Verlangen. Soweit verstanden?“
Sie nickte. Langsam jedoch überzeugend.
„Dann lass uns spielen…“, sagte er und schenkte uns ein Glas Champagner ein.
Identity change - Willkommen in den Tiefen von "Darker Thoughts"
Fortsetzung folgt...